Markgraf Dedo aus dem Geschlecht der Wettiner legte 1124 den Grundstein für das Augustinerchorherrenstift. Nach seinem frühen Tod fand der Bau des Klosters und der Stiftskirche gänzlich unter seinem Bruder und Nachfolger Konrad I. statt. Durch geschickte Verwaltungs- und Machtpolitik gelang es dem Markgrafen, die Hausmacht der Wettiner bedeutend zu stärken, auch das Hauskloster wurde entsprechend repräsentativ ausgestattet.Markgraf Dedo aus dem Geschlecht der Wettiner legte 1124 den Grundstein für das Augustinerchorherrenstift. Nach seinem frühen Tod fand der Bau des Klosters und der Stiftskirche gänzlich unter seinem Bruder und Nachfolger …
Ungewöhnlich für einen mittelalterlichen Fürsten legte Konrad 1156 seine Herrschergewalt ab und starb wenig später als einfacher Bruder im eigenen Kloster. Als Stifter fand er neben seiner 1146 verstorbenen Gemahlin Lukardis dort seine letzte Ruhe. Bis 1217 diente das Gotteshaus als Bestattungsort für die Grafen von Wettin. Die markgräfliche Grabstätte verlegte jedoch schon Konrads Sohn Otto der Reiche ins Kloster Altzella.
Nach der Säkularisierung im 16. Jahrhundert wurde die Anlage als Wirtschaftshof genutzt. Nur der Ostteil der Kirche diente weiterhin dem – nun evangelischen – Gottesdienst. Nach einem Brand 1565 ließ Kurfürst August von Sachsen ein Mausoleum für seine Vorfahren im Stil der Renaissance errichten. Lebensgroße Figuren von Mitgliedern der Wettiner-Familie schmücken das Scheingrab.
Seine heutige Form verdankt die Kirche dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Er ließ sie auf Anregung seines Hofarchitekten Karl Friedrich Schinkel ab 1852 nach damaligem Kenntnisstand wiederherstellen. Es war eines der ersten großen Rekonstruktionsvorhaben der Neuzeit. 1999 zog mit der Communität Christusbruderschaft Selbitz wieder geistliches Leben in den historischen Ort ein.
Neben der renovierten Stiftskirche, dem Kloster und einem modernen Seminarhaus finden sich auf dem Areal die Ruinen eines ehemaligen Hospizes. Über den Friedhof gelang man zu den Ruinen der ersten Kapelle auf dem Petersberg. Die Klosterkirche ist täglich außerhalb der Gebetszeiten zu besichtigen.
Infos
Mehr zum Kloster und der Stiftkirche auf den Seiten des Freundeskreises für den Erhalt der Stiftkirche, www.petersberg-freundeskreis.de und den Seiten der Christusbruderschaft, www.christusbruderschaft.de/de/communitaet/konvente-kloster-petersberg.php
Bergweg 11
06193 Petersberg, Besichtigung außerhalb der Gebetszeiten möglich
Koordinaten um Stiftskirche Petersberg mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 11.954668
Breitengrad: 51.596095
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